Inspirierende Mischkulturen im hessischen Hochland: Linse-Hafer und Linse-Leindotter

Eine Wintererbsen-Winterweizen Mischkultur auf dem Versuchsgut Neu-Eichenberg der Universität Kassel/Witzenhausen. Bilder von den Linsen-Mischkulturen findet man auf der Seite der Erzeugergemeinschaft Hessisches Hochland.


Als ich im letzten September meinen damaligen Kollegen am Umweltforschungszentrum davon berichtete, dass sich mein nächstes Forschungs-Projekt um Mischkulturen dreht, war die Skepsis doch recht groß, was die Relevanz dieses Themas in der landwirtschaftlichen Praxis angeht. Insbesondere in Bezug auf die Produktion von Lebensmitteln scheinen Monokulturen ungleich ökonomischer zu sein als Mischkulturen (der Begriff Mischkulturen kommt vor allem aus dem gärtnerischen Bereich, während man in der Landwirtschaft eher vom Gemengeanbau spricht).

Im Bereich der Futtermittel- oder Biomasse-Produktion ist der Gemengeanbau mittlerweile durchaus nicht unüblich, da hierfür z.B. keine Trennung des Erntegutes notwendig ist. Auch eine leicht versetzte Reife der Gemengepartner spielt hier keine so große Rolle. Für die Lebensmittelproduktion müssen die Ernteprodukte der Gemenge aus vermarktungstechnischen Gründen allerdings aufgereinigt werden. Hinzu kommt, dass die Gemenge-Partner möglichst zeitgleich reif sein müssen. „Inspirierende Mischkulturen im hessischen Hochland: Linse-Hafer und Linse-Leindotter“ weiterlesen

Anregungen aus Bingenheim: biodynamische Züchtung und die Haltung der Züchterin

Foto links: eine etwas untypisch geratene rote Rosenkohl-Pflanze auf dem Dottenfelder Hof.


Letztes Wochenende war ich auf einem Seminar in Bingenheim. Das Seminar war eine Veranstaltung im Rahmen der Fortbildung biologisch-dynamische Gemüsezüchtung, die von Kultursaat organisiert wird. Zusammen mit vielen Seminarteilnehmern aus ganz Deutschland (und auch darüber hinaus) haben wir einen weiteren tiefen Einblick in die biologisch-dynamische Züchtung bekommen. Aber ich habe sogar Erkenntnisse mitgenommen, die über die biodynamsiche Züchtung weit hinausgehen und zwar gerade weil ich einen tieferen Einblick in die biodynamische Züchtung bekommen habe.

Drei verschiedene Züchterinnen bzw. Züchtungsforscherinnen haben uns ihren Züchtungsansatz vorgestellt. Dabei ging es einerseits um ganz praktische Dinge in der Züchtung. Z.B. wurden verschiedene Züchtungsmethoden erläutert, wie die Massenselektion oder die Einzelpflanzenauslese am Beispiel der Roten Beete. Andererseits kam in allen Präsentationen, Übungen, Erzählungen und der Sprache der Züchter etwas zum Ausdruck, das über die rein technischen Aspekte der Züchtung weit hinausgeht. Es war das, was in den Diskussionsrunden in dem Seminar als „Haltung des Züchters“ bezeichnet wurde. In welchem Verhältnis sieht sich die Züchterin zur Kulturpflanze und zur Entstehung neuer Kulturpflanzen, neuer Sorten und neuer Vielfalt? „Anregungen aus Bingenheim: biodynamische Züchtung und die Haltung der Züchterin“ weiterlesen

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