Ein schwarz-weißer Bulle der Rinderrasse Weißblauer Belgier, die bedingt durch eine Mutation im Myostatin-Gen ein enormes Muskelwachstum aufweist. Foto von Mastiff, Quelle Wikipedia.
Heutzutage ist Züchtung ein hochwissenschaftliches und hochgradig technologie-basiertes Unterfangen. Genome Editing, Hochdurchsatz-Phänotypisierung, Predictive Breeding, und Next-Gen-Sequencing sind nur ein paar der Technologien, die einen enormen Zuchtfortschritt versprechen. Hinter dieser Technologie- und Wissenschafts-Orientierung geht ein zentrales Element in der Züchtung von Tieren und Pflanzen ein wenig verloren: die Werte an denen sich notwendigerweise jede Züchtung orientiert. Da Züchtung und Züchtungsforschung immer bestimmte Zuchtziele verfolgen, sind diese notwendigerweise immer wertorientiert.
Die PR-Abteilungen in den Forschungsinstituten und den Züchtungsfirmen lassen diesen Aspekt aber gerne außen vor und thematisieren ihn allenfalls implizit. Ein gutes Beispiel dafür ist die aktuelle Züchtungsforschung am Weizen. Das erklärte Ziel ist es, den Weizen zu einer sogenannten Hybrid-Sorte weiterzuentwickeln. Da dies beim Weizen aus fortpflanzungsbiologischen Gründen nicht so einfach ist wie bei anderen Kulturpflanzen, werden erhebliche Forschungsanstrengungen unternommen. Die Universität Hohenheim bewirbt ihre Forschung zum Hybridweizen in einer Pressemitteilung mit dem Titel „Super-Weizen gesucht: Forscher starten Deutschlands größtes Weizenzucht-Projekt“. Weiterlesen „Warum es weder Super-Weizen noch Super-Rinder gibt: Züchtung und Werte“
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