Auf diesem Foto sieht man das mehrjährige Getreide Thinopyrum intermedium. Gut erkennbar ist das, im Vergleich zum einjährigen Getreide, enorme Wurzelvolumen. Foto von Lee R. Dehaan Quelle Wikipedia, CC BY 3.0.
Während meiner Recherchen zum Thema Mischkulturen in den letzten Tagen bin ich auf ein interessantes Thema gestoßen: mehrjähriges Getreide (DeHaan et al. 2016). Viele der bedeutendsten Kulturpflanzengruppen, wie Getreide (Weizen, Roggen und Gerste), Hülsenfrüchte (Bohnen, Erbsen und Linsen) und ölliefernde Pflanzen (Raps, Lein) sind sogenannte einjährige Pflanzen. Das heißt sie werden in einer Saison gesät, wachsen heran und gehen nach der Ernte zugrunde. Demgegenüber stehen mehrjährige Kulturpflanzen wie z.B. Wein, Olivenbäume und Obstgehölze, die viele Jahre überdauern und viele Male beerntet werden können.
Agrarökosysteme, in denen einjährige Kulturpflanzen gedeihen, sind sogenannte „gestörte“ Ökosysteme, die durch menschliche Eingriffe immer in einem frühen Stadium ökosystemarer Entwicklung gehalten werde. Natürliche Ökosysteme machen eine Entwicklung durch, die in der Ökologie als Sukzession bezeichnet wird. Am Anfang dieser Entwicklung befindet sich ein durch ein Umweltereignis (Sturm, Feuer oder eben menschliche Eingriffe) freigeräumter Lebensraum, welcher zuerst von sogenannten Pionierpflanzen besiedelt wird. Dies sind oft einjährige Kräuter oder Gräser. Diese werden dann zunehmend von mehrjährigen Pflanzen wie Sträuchern und letztlich Bäumen abgelöst. Weiterlesen „Mehrjähriges Getreide: Spinnerei oder Zukunft?“
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