Olivenöl: Massenprodukt, Monokulturen und das Sterben von Olivenbäumen in Italien

Gesunde Olivenbäume auf der griechischen Insel Thasssos. Foto von Petr Pakandl Quelle Wikipedia.


Olivenöl ist zu einem Massenprodukt geworden. In jeden Discounter findet man edel anmutendes „extra virgin“ Olivenöl und es gehört zur Standard-Ausstattung vieler Haushaltsküchen. Auch ich möchte nicht das teils fruchtige, teils schön herbe Aroma eines leckeren Olivenöles an meinem Salat missen. Dabei habe ich auch durchaus nicht selten zum billigen Olivenöl gegriffen. Diese Alltagsgewohnheiten haben allerdings handfeste Konsequenzen und eine davon ist die massive Ausdehnung von Olivenhainen, z.B. in Spanien. In der südspanischen Provinz Jaén in Andalusien sind 91% der landwirtschaftlichen Fläche mit Olivenbäumen bepflanzt und eine erheblicher Teil davon mit der Sorte Picual, die sich gut zur Herstellung von Olivenöl eignet (Sanchez-Martinez und Cabrera 2015). Die sich ausdehnenden Oliven-Monokulturen haben zunehmend die Fläche von Gemüsegärten um kleine Dörfer oder auch Mischkulturen aus Olivenbäumen mit Wein, Mandeln oder Obstbäumen verdrängt. Diese einseitige (monokulturelle) Form der Landwirtschaft ist damit eine klare Auswirkung des globalisierten Konsums und Handels. Bestimmte Regionen spezialisieren sich auf den Anbau (und evtl. die Verarbeitung) bestimmter Kulturpflanzen, um Einkommen für die lokale Bevölkerung oder Gewinne für externe Investoren zu erzielen. Ein solches monokulturelles Agrarsystem ist anfällig gegenüber epidemischen Ausbrüchen von Pflanzenkrankheiten. Grund zur Sorge gibt deshalb der Ausbruch einer neuen Olivenbaumkrankheit. Weiterlesen „Olivenöl: Massenprodukt, Monokulturen und das Sterben von Olivenbäumen in Italien“

Was sind die gesellschaftlichen Bedingungen für mehr Vielfalt in der Landwirtschaft?

Eine Mischkultur aus Kaffe und Tomaten in Kolumbien. Foto von Neil Palmer, Quelle Wikipedia.


Gestern habe ich einen Vortrag im Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Halle zum Thema Diversifizierung in der Landwirtschaft am Beispiel von Mischkulturen gehalten. Unter Mischkulturen versteht man (im engeren Sinne) die gleichzeitige Kultivierung verschiedener Kulturpflanzenarten auf einer Fläche. Im weiteren Sinne kann man aber auch die gleichzeitige Kultivierung verschiedener Sorten einer Kulturpfanzenart als Mischkulturen bezeichnen. Die sich an meinen Vortrag anschließende Diskussion drehte sich zwar auch um biologische und ökologische Aspekte aber am heftigsten wurde doch über die Ökonomie und Praktikabilität von Mischkulturen diskutiert. Deshalb möchte ich an dieser Stelle noch einmal die diskutierten Argumente aufnehmen und ein bisschen ausführlicher darstellen.

Mischkulturen als Ansatz zur Diversifizierung der Landwirtschaft

Warum ist das Thema Mischkulturen überhaupt relevant? Mittels Mischkulturen kann man die externen Inputs in Agrarkultursysteme, wie Pestizide und Düngemittel reduzieren. Mischkulturen können teilweise die durch externe Betriebsmittel erbrachten Funktionen wie Unkrautbekämpfung und Schädlingsbekämpfung systemintern erbringen. Zunehmend werden in der Öffentlichkeit die Folgen des Einsatzes von Pestiziden, wie z.B. von Neonicotinoiden auf Bienen diskutiert. Ein weiteres Thema ist die Verschmutzung des Grundwassers durch Nitrateinträge, die aus der Düngung von Feldern stammt. Mischkulturen bieten hier einen Ansatz, um diesen negativen Folgen entgegenzuwirken. Weiterlesen „Was sind die gesellschaftlichen Bedingungen für mehr Vielfalt in der Landwirtschaft?“

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