Gemeinsame Blüte von Weizen und Erbsen in einer Weizen-Erbsen-Mischkultur, Versuchsbetrieb Universität Kassel, Neu Eichenberg, Sommer 2020.
So langsam nähert sich das Projekt Remix seinem Ende und dann ist es angemessen einmal über die Ergebnisse zu reflektieren und mögliche zukünftige Arbeitsstränge zu beleuchten. In diesem Sinne war auch die letzte Woche durchgeführte Konferenz zu Mischkulturen (Intercropping for sustainability: Research developments and their application) sehr anregend. Organisiert wurde das Event online von der Association of Applied Biologists und den Projekten Remix und Diversify. Für mich zeigte sich hier vor allem der Wert ökologischer Grundlagenforschung, um Mischkulturen besser zu verstehen. Z.B. zeigt sich, dass durchaus auch in nährstoffreichen high-input Systemen Mischkulturen produktiver sein können als Reinkulturen, wenn eine zeitliche Nischendifferenzierung vorliegt. Ein Beispiel sind Mais und Soja, die als sogenannte Relay-Kulturen (zeitlich versetzte Aussaat und Ernte) angelegt werden (Li et al., 2020). Besonders spannend fand ich auch den Vortrag von Bernhard Schmid, der erklärte, dass miteinander über längere Zeit ko-evolvierte Pflanzenarten produktiver sind als Pflanzenarten, die separat gezüchtet wurden oder evolviert sind (Zuppinger-Dingley et al., 2014). Hieraus zog er dann aber auch den Schluss, nicht natürliche Evolution sondern gezielte Züchtung für Mischkulturen massiv voranzutreiben. Dies bezeichnete er als post-darwinistische Landwirtschaft.
Weiterlesen „Backweizen aus Mischkulturen: System-Optimierung oder System-Wechsel?“
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