Hier sieht man ein Gemenge aus Leindotter und Linse. Fotoquelle: Anbau- und Vermarktungsgemeinschaft Hessisches Hochland.


Mischkulturen bzw. Gemenge haben einiges an Potential mehr Vielfalt auf die Äcker zu bringen und gleichzeitig zu einem produktiven landwirtschaftlichen Betrieb beizutragen. Um den Stand in der Praxis in Sachen Mischkulturen zu beleuchten, haben meine Kollegen im Rahmen des Projektes Remix eine Umfrage zu Mischkulturen ausgearbeitet. Sie richtet sich an Landwirtinnen und Landwirte (im Voll- oder Nebenerwerb). Wir möchten u.a. wissen:

  • Ob und welche Mischkulturen schon in der Praxis Anwendung finden.
  • Was die Vorteile von Mischkulturen aus Praxis-Sicht sind
  • Was möglicherweise die Hürden für Mischkulturen in der Praxis sind und was deren Praxistauglichkeit verbessern würde.

Es geht im Prinzip also darum rauszufinden, wie man mittels Mischkulturen wieder mehr Vielfalt in die Landwirtschaft bekommt und so auch den Einsatz von Pestiziden, Herbiziden und Düngemitteln zu reduzieren. Ein kleinen aber sehr wichtigen Beitrag dazu kann man durch das Ausfüllen unserer Online-Umfrage leisten. Dafür sollte man sich ein bisschen Zeit nehmen, ca. 15 Minuten.

Mehr Informationen zum Thema Mischkulturen und Anregungen für die Praxis findet man z.B. hier. In einigen Bereichen machen sich die Mischkulturen bzw. Gemenge auch im Profibereich breit. Bei der DSV kann man z.B. fertige Mischung für die Ganzpflanzensilagen (GPS) für die Biogasgewinnung, Grünlandmischungen für Weiden und Mischungen als Zwischenfrucht erwerben.

Insbesondere im Bereich der Kulturen für die Lebensmittelproduktion konnten sich Gemenge in der „modernen“ Landwirtschaft bisher nicht im Mainstream etablieren. Ein gutes Beispiel aus der Praxis aber sind die Mischung aus Linsen und Hafer oder Linsen und Leindotter, die von der Erzeuger- und Vermarktungsgemeinschaft Hessisches Hochland angebaut und vermarktet werden. Ein weiteres Beispiel ist die Erzeuger-Gemeinschaft Alb-Leisa, die Linsen in Mischung mit Leindotter anbaut. Die Mischung Protein-Erbse-Gerste hat sich vor allem (aber nicht nur) in der Schweiz gut etabliert, vor allem wegen der gleichzeitigen Abreife von Erbse und Gerste. Ein interessantes Video dazu gibt es vom FiBL bei Youtube.

Der deutsche Teil des  EU-Projekt Remix wird unter der Leitung von Prof. Maria Finckh an der Universität Kassel, Fachgebiet Ökologischer Pflanzenschutz durchgeführt.